Getriebeschaden und die Ursachen

Egal ob Sie in Ihrem Fahrzeug ein Automatikgetriebe oder Schaltgetriebe verbaut haben, ein Getriebeschaden ist immer sehr teuer und ärgerlich. Wenn Sie nicht günstig an ein gebrauchtes Getriebe vom Schrottplatz kommen und dieses selbst einbauen können, müssen Sie mit hohen Kosten rechnen. In diesem Fall haben Sie drei Möglichkeiten: entweder verschrotten Sie Ihr Auto, lassen es teuer reparieren oder versuchen es mit einem Getriebeschaden zu verkaufen.

Aber wie kommt es zu einem Getriebeschaden? Es gibt einige Anzeichen bei denen Sie bereits im Vorfeld hellhörig werden sollten. Wir erklären Ihnen, wie Sie einen Getriebeschaden erkennen können und was die Ursachen sind.

Die Ursachen

Das Getriebe ist sehr komplex aufgebaut und es gibt viele unterschiedliche Varianten. Angefangen bei dem Automatikgetriebe über das Doppelkupplungs- oder Direktschaltgetriebe bis hin zum manuellen Schaltgetriebe. Jedes Getriebe wird während seiner Laufzeit hohen Belastungen ausgesetzt und die Ursachen für einen Defekt können menschlicher oder technischer Natur sein. Manche Getriebe verfügen über eine so schlechte Qualität, dass der Mensch keinen Fehler machen muss um einen Getriebeschaden hervorzurufen. Hat das Getriebe eine gewisse Laufleistung erreicht, ist der Verschleiß so hoch, dass es zu einem Schaden kommt. Aber auch die individuelle Fahrweise kann dafür verantwortlich sein, dass es vorzeitig zu einem Getriebeschaden kommt. Allerdings spielt es am Ende keine Rolle aus welchem Grund es zu einem Getriebeschaden gekommen ist, der Austausch ist immer recht teuer. Bei alten Fahrzeugen kann dies sogar dazu führen, dass die Reparatur den Restwert des Autos übersteigen würde. Hier kommt es dann zu einem wirtschaftlichen Totalschaden. Allerdings können Sie dazu beitragen das Getriebe zu schonen und haben die Möglichkeit einen Defekt frühzeitig zu erkennen.

Legen Sie schlechte Angewohnheiten ab

Besonders wenn Ihr Fahrzeug über ein manuelles Schaltgetriebe verfügt, sollten Sie die Gänge schonend einlegen und möglichst alle Schaltfehler vermeiden. Das bedeutet, dass Sie das Kupplungspedal immer durchdrücken sollten und den zur Geschwindigkeit passenden Gang wählen. Auch wenn Sie sich verschalten kann dies zu einem Schaden am Getriebe führen. Bei Fahrern mit einem Automatikgetriebe wird immer wieder beobachtet, dass diese von der Fahrstufe D schon in den Rückwärtsgang schalten, obwohl der Wagen noch rollt. Dadurch kommt es zu hohen Belastungen, die auf das Getriebe einwirken. Warten Sie immer, bis der Wagen vollständig zum Stillstand gekommen ist und schalten Sie erst dann um. Lassen Sie ebenfalls nicht immer die Hand auf dem Schaltknüppel liegen und vermeiden Sie überhöhte Drehzahlen. Aber auch das ziehen von schweren Lasten oder Fahrten die immer bergauf gehen, können ein vorzeitiges Aus für das Getriebe bedeuten. Aber auch wenn eine Reparatur an der Kupplung oder am Schaltgestänge anliegt, sollten Sie diese nicht hinauszögern. 

Achten Sie auf Ihr Schaltverhalten und den Klang

Sie bemerken beim Fahren Vibrationen oder metallische, ungewöhnliche Geräusche? Das sind die ersten Anzeichen dafür, dass mit dem Getriebe Ihres Autos etwas nicht in Ordnung ist. Nun sollten Sie möglichst schnell eine Werkstatt aufsuchen. Vielleicht sind nur kleinere Teile beschädigt, die problemlos und günstig ersetzt werden können. So können Sie vielleicht vermeiden, dass es zu teuren Reparaturen kommt, wenn Sie zu lange warten.

 

Sie können die Gänge noch problemlos und ohne großen Kraftaufwand einlegen? Super, dann ist alles in Ordnung. Ist dies nicht der Fall oder springen die Gänge selbstständig heraus, Ihr Auto läuft im Leerlauf, obwohl Sie einen Gang eingelegt haben, dann sollten Sie zuerst einmal das Getriebeöl überprüfen lassen. Zu wenig oder zu altes Öl führt dazu, dass das Getriebe nicht richtig geschmiert wird und der Verschleiss zunimmt. Dabei spielt es keine Rolle ob es ein Automatik- oder Schaltgetriebe ist. In solche einem Fall wird es schnell zu einem Getriebeschaden kommen. Wichtig ist also ebenfalls, dass Sie die Inspektionstermine einhalten.

Defektes Getriebe – und nun?

Ein defektes Getriebe zu reparieren oder zu ersetzten ist immer recht teuer. Der Tausch eines Automatik- oder Doppelkupplungsgetriebes ist dabei noch einmal teurer als der Tausch eines Schaltgetriebes. Nun müssen Sie abwägen, ob sich der Tausch noch lohnt oder ob es besser ist das Fahrzeug zu verkaufen, bzw. zu verschrotten. 

Früherkennung und Wartung beim eigenen Fahrzeug

Fahren Sie ein Auto welches bereits in die Jahre gekommen ist, können Sie Ihr Fahrzeug häufig selbst warten. Allerdings hat der Wechsel des Getriebeöls nichts mit dem Motoröl zu tun. Moderne Getriebe sind häufig wartungsfrei. Das bedeutet für Sie, dass Sie sich um das Getriebeöl keine Gedanken machen müssen. Allerdings raten Experten dazu, dass nach etwa 80.000 km über einen Wechsel nachgedacht werden sollte. Verzichten Sie besonders bei alten Fahrzeugen auf den Tausch vom Getriebeöl weil Sie sich das Geld sparen möchten, erhöht sich die Gefahr eines Getriebeschadens mit jedem Kilometer. 

 

Wird Ihr Auto allerdings regelmäßig gewartet, können Sie damit eventuell auch größere Reparaturen vermeiden. Kümmern Sie sich beispielsweise über mehrere Jahre nicht um den Unterboden Ihres Autos, müssen Sie sich nicht wundern, wenn es zu Rostschäden kommt. 

 

Ein rasanter Fahrstil und das ziehen von schweren Lasten hat aber auch einen großen Einfluss auf die Lebensdauer eines Getriebes. 

 

Die Früherkennung ist nicht immer ganz einfach. Schon bei den ersten Anzeichen kann es sein, dass bereits ein größerer Schaden vorliegt. Treten die ersten Geräusche auf, sollten Sie diese aufmerksam verfolgen. Sie müssen schon unterscheiden können, ob es sich um ein defektes Radlager oder ein Loch im Auspuff handelt. Werden die Geräusche lauter, sollten Sie ebenfalls einmal den Ölstand messen. 

 

Ein defekt am Getriebe erkennt man oft an einem deutlichen Mahlgeräusch oder seltsame Rasseltöne. In solch einem Fall sollten Sie sofort eine Werkstatt aufsuchen. Sobald Sie beim Schalten auf Probleme stoßen, ist ein Werkstattbesuch unerlässlich. Hierdurch können vielleicht größere Reparaturen vermieden werden. Oft reicht schon der Austausch von kleinen Teilen und es ist wieder alles in Ordnung. 

Der Check bei einem Gebrauchtwagenkauf

Sie haben ein optisch tolles Auto zu einem günstigen Preis auf einer Gebrauchtwagenbörse gefunden? Nun sollten Sie schnell zugreifen. Trotz aller Freude über das vermeintliche Schnäppchen, sollten Sie auf eine genaue Durchsicht des Autos und auf eine Probefahrt nicht verzichten. Leider werden Sie dabei selten feststellen, ob das Getriebe einen Schaden aufweist. Als Laie sollten Sie aber auf jeden Fall eine längere Probefahrt unternehmen. Bemerken Sie, dass es sich bei dem Vorbesitzer um einen rasanten Fahrer handelt oder häufig schwere Lasten mit dem Fahrzeug gefahren wurden, sollten Sie besonders aufpassen. Auch wenn Sie bei der Probefahrt keinen Fehler feststellen können, kann ein Getriebecheck durchaus lohnenswert sein. Dies kostet zwar ein paar Franken, kann sich aber wirklich lohnen. Achten Sie auch auf Ölflecken, die sich vielleicht am Standort des Fahrzeugs befinden. Dies ist ein Indiz für einen vorliegenden Fehler. Auch Fahrzeuge die ein Chip-Tuning erhalten haben, sind mit Vorsicht zu geniessen. Bei einem vorherigen Werkstattbesuch können die Fachleute ebenfalls andere Fehler aufdecken, die Ihnen vielleicht entgangen wären. 

Sparen bei der Reparatur

Sollte ein Getriebeaustausch vorgenommen werden, sollten Sie überlegen, was für Sie die beste Möglichkeit ist. Wird das Getriebe ausgetauscht, ist dies sehr aufwendig und damit auch teuer. Ein Vergleich der einzelnen Werkstätten kann sich lohnen. Verzichten Sie aber darauf, wenn man Ihnen anbietet das Fahrzeug ohne Rechnung zu reparieren. Sicherlich sparen Sie dann ein paar Franken für den Einbau, kommt es allerdings zu einem Einbaufehler, haben Sie keine Garantie. Das eingesparte Geld ist somit sofort wieder weg und Sie zahlen das Doppelte. Reicht es nicht aus einzelne Teile im Getriebe zu tauschen, sollten Sie sich Gedanken über den Einbau eines generalüberholten Getriebes machen. Fragen Sie Ihre Werkstatt danach. Dies lohnt sich besonders dann, wenn Ihr Auto bereits einige Jahre alt ist. Der Einbau eines neuen Getriebes kann häufig den Zeitwert Ihres Autos überschreiten. Dann sollten Sie sich mit dem Gedanken abfinden, dass sich eine Reparatur einfach nicht mehr lohnt. 

 

Achtung: Kommt es bei einem neueren Fahrzeug zu einem Getriebeschaden, sollten Sie beim Hersteller auf jeden Fall einmal nachfragen, ob dieses nicht unter die Garantie fällt oder ob das Getriebe aus Kulanz ausgetauscht wird.